Der Distelfink - Carel Fabritius

Der Distelfink - Carel Fabritius

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Titel: Der Distelfink
Titel (Englisch): The Goldfinch
Originaler Standort: Mauritshuis, Den Haag, Niederlande
Anno: 1654

"Der Distelfink", gemalt von Carel Fabritius im Jahr 1654, ist ein Meisterwerk, das die technische Präzision des niederländischen Barocks widerspiegelt.
Das kleinformatige Gemälde zeigt einen an seinen Ständer geketteten Distelfink und hebt den Umgang mit Licht und Textur hervor, wesentliche Merkmale des Barocks. Carel, der herausragendste Schüler von Rembrandt, wandte einen lockereren und helleren Stil an als seine Zeitgenossen und zeichnete sich durch seinen Einsatz von Chiaroscuro und atmosphärischer Perspektive aus.

Das Werk ist besonders relevant, da man glaubt, dass es kurz vor der tragischen Explosion des Pulvermagazins von Delft, auch bekannt als "Der Donner von Delft", in einem Gebiet, das heute die Straße "Pferdemarkt" (Paardenmarkt) umgibt, geschaffen wurde, die das Leben des Malers beendete und mehr als hundert Menschen (einschließlich seiner Schwiegermutter) das Leben kostete und etwa tausend verletzte sowie einen Großteil seiner Gemälde zerstörte. Fast dreißig Tonnen Pulver waren in einem Kloster gelagert worden, das den Klarissen aufgrund des Krieges gegen das spanische Reich enteignet worden war, und sollen durch die schlechte Praxis von Cornelis bei einer Inspektion des Lagers entzündet worden sein. Bei der jüngsten Restaurierung des Gemäldes konnten noch einige Splitterreste auf der Leinwand gefunden werden.

"Der Distelfink" zeigt Fabritius' Fähigkeit, die Schönheit im Einfachen zu erfassen, und wird als großer Einfluss auf spätere Maler wie Vermeer angesehen. Obwohl das Gemälde einfach erscheint, stellt es ein Gleichgewicht zwischen dem Alltäglichen und dem Transzendenten dar, ein Symbol für das Leben und die menschliche Zerbrechlichkeit, aber vor allem in jenen Jahren sehr gebräuchlich, als Schutz gegen Widrigkeiten und auch in der Malerei der Renaissance als Symbol der christlichen Erlösung. In diesem Wissen ist es bemerkenswert, dass das Gemälde dieses einzigartigen Vogels eine derartige Explosion fast unversehrt überstanden hat.